2006-05-20

Protestaktionen zu Ehren von Paul Spiegel sel.A. während der WM gegen die antisemitische Hetze des iranischen Präsidenten

Anfang des Jahres, hatte Paul Spiegel sel.A. zu Großdemonstrationen gegen die israelfeindlichen Hetztiraden des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am 26. Januar aufgerufen. Sein Aufruf wurde leider nicht erhört. Mittlerweile ist Paul Spiegel leider verstorben und Herr Ahmadinedschad wird möglichweise schon in wenigen Wochen als Gast der Bundesrepublik die WM besuchen. In jedem Fall wird seine Mannschaft - das Iranische Fußball Team - das er innigst unterstützt - an der WM teilnehmen und ähnlich wie bei dem Freundschaftsspiel Iran gegen Bayer München, ist zu erwarten, daß diese Gelegenheit für politische Zwecke mißbraucht werden wird.

Iran wird während der WM 3x in Deutschland spielen:

11-Juni-06 Nürnberg MEX :IRN 18:00
17-Juni-06 Frankfurt POR :IRN 15:00
21-Juni-06 Leipzig IRN :ANG 16:00

Nicht zuletzt zu Ehren von Paul Spiegel und seiner Vision einer Großdemonstration, plant nunmehr eine Koalition verschiedener Organisationen während dieser 3 Spieltage Protestaktionen gegen die Hasstiraden, die Vernichtungsaufrufe, die Atomaren Bemühungen und gegen die Holocaust Leugnung des Iran und des Iranischen Präsidenten.

Die Hauptprotestaktionen sollen jeweils an zentralen Orten in den Austragungsstädten der Iran Spiele mit großen Protestkundgebungen stattfinden. (In Frankfurt zum Beispiel wurde die Kundgebung bereits für den Operplatz angemeldet und genehmigt.)

Hierbei wollen sowohl Iranische Exilvereinigungen, Parteien, wie auch mit Jüdische, Christlichen und andere Organisationen zusammenarbeiten. Wir hoffen mehrere prominente Redner für diese Veranstaltungen gewinnen zu können.

Uns ist wichtig ein deutliches Zeichen setzen. (Derzeit legen wir den Schwerpunkt der Protestaktionen auf Frankfurt und Nürnberg.)

Es werden weiterhin Partner für unsere Koalition gesucht.

Für Weiterleitung dieser Nachricht an weitere potentiell interessierte Koalitionspartner für diese Aktionen, z.B. Gewerkschaften (?!) oder Exilorganisationen, etc. sind wir dankbar.

Mehr Informationen unter:
info@honestly-concerned.org

2006-05-16

Brechmittel aus Dresden

Einige Dinge sind wirklich unglaublich. Aber auch nicht wirklich verwunderlich.

Der Dresdner HipHop DJ und Spassbremse „DynaMike“ hat eine ekelhafte Hymne zur 800 Jahrfeier der Stadt veröffentlicht und damit den widerlichen Lokalpatriotismus der ugly dresdensians jugendlich aufgepeppt.

Unter dem Titel: „If U 1a B A DD'er“ wird in übler, aber hiphop typischer, sexistischer Weise eben jene Mischung aus Tradition, Heimattümelei und Lüge verbreitet. In dem schlimmen Lokaldialekt, bei dem sich sämtliche Fussnägel kräuseln und man schreiend wegrennen möchte, wird auf die Stadt, ihrer EinwohnerInnen und die allerlei Dresdner „Vorzüge“ abgefeiert.

Ebenso wird gedroht: „Alle Dräsdn Gegnor – Nehmt jez reiss auss
Ieeh, Ieeh...das gehört zwar zum Gestus, aber diesen Gefallen sollte man ihm nicht tun.

Anbei noch einige Zitate von dem Herren: „DD-Inside: Was sollte man über DynaMike wissen?

DNMK: Frauen sollten meine Telefonnummer wissen. Und sonst steht alles auf meiner Website, Schnullerbacke. MP3-Hörproben, Videos, was ich so schreibe, und was ich so treibe. Und mit wem. Mehr über mich übrigens demnächst auch im Stadtmuseum!

So präsentiert sich DJ DynaMike unter anderem auf seiner Homepage, die der oder die geneigte LeserIn sich bitte selbst aus dem Internet suchen möchte.

2006-05-07

Intellektuelle Selbstmordattentäter oder “Kunstjihad“ - What`s this?

In dem in der hippen Neustadt gelegenen „Büro für Kunst“ auf dem Bischofsweg 24 findet vom 26.04. bis 13.05.2006 eine Ausstellung der Künstlergruppe „Poison Idea“ statt.

Name der Ausstellung: Kunstjihad – beworben auf hier dokumentierter Postkarte:








Ein Antwort auf die Frage weshalb eine Ausstellung Kunstjihad genannt wird, findet sich leider nicht. Im Begleittext heisst es nur: „Die Ausstellung ist Bestandteil von (...und jetzt kommts...) „Vokuhila – Fragen der Form“, die Ende Mai in Berlin eröffnet wird.

Über die Gruppe „Poison Idea“ heisst es: „Was Poison Idea macht, weiß man vorher nie – außer dass mit Sicherheit nicht das passiert, was man erwartet.

Mit Sicherheit ist wohl davon auszugehen, das der Name „Kunstjihad“ nicht aus Spinnerei, sondern ganz bewusst gewählt wurde.

Der Begriff „Jihad“ ist die religiöse Chiffre für die antisemitische Raserei, islamistischer Gruppierungen. Er steht für brutale Selbstmordattentate gegen angebliche „Ungläubige“, „den Westen“, fast immer JüdInnen.

Es kann daher keinen positiv zu verstehenden Rückgriff auf diesen Begriff geben.

Natürlich, würde man versuchen mit den AusstellungsmacherInnen ins Gespräch zu kommen wäre natürlich alles gar nicht so gemeint. Es wäre dann vielleicht von „der grossen Anstrengung“ die Rede, mit der der Begriff „Jihad“ üblicherweise hierzulande übersetzt wird.

Ein Hinweis auf diese Denkweise findet sich im Text zur Ausstellung „Vokuhila“, in deren Rahmen „Kunstjihad“ gezeigt wird: „Die Schau „Vokuhila – Fragen der Form“ ist inhaltlich nicht politisch motiviert, aber versteht sich im Zeitalter zunehmender Fundamentalismen als Plädoyer für Vieldeutigkeit und Spielräume der Interpretation.“ Ergo, man möchte wieder alles sagen dürfen.

Vermutlich würde sich deren Begründung für die Namenswahl dann auch so anhören, wie der Regisseur des Films „Paradise Now“ sich rechtfertigte: „Die Selbstmordanschläge sind eine Folge der Unterdrückung, die zuerst aufhören muss. […] Ich bin gegen die Tötung von Menschen, und ich will das stoppen. Aber ich verurteile die Selbstmordattentäter nicht. Für mich ist das eine sehr menschliche Reaktion auf eine extreme Situation.

2006-05-04

The Dresden anniversary 2006

Dresden begeht in diesem Jahr sein 800 jähriges Stadtjubiläum.

In einer losen Folge sollen im Laufe des Jahres die Besonderheiten und vor allem die Hässlichkeiten dieses Ereignisses, was eigentlich keines ist, begleitet werden.

Als Auftakt der „Festsaison“ wurde das „2. Neustadtfest“ deklariert.
Hierbei handelt es sich allerdings nicht um die jährlich stattfindende „Bunte Republik Neustadt“. Vielmehr ist es ein von Gewerbetreibenden, der auf der Neustädter Seite gelegenen Einkaufsmeile Hauptstrasse, organisiertes und für diese Stadt so typisches, ödes Bier- und Bratwurstfest, mit schlechter Musik, miesen Verkaufsständen für allerlei Schrott und einer schier unendlichen Masse von ugly Dresdnensians
na ja...natürlich wird dabei gelogen...

Nebenstehendes Plakat warb für eben jenes „Neustadtfest“.

Unvermeidlich klischeehaft zeigt es die Idealvorstellung Dresdner Geselligkeit:
Mann und Frau beisammen, jung und lachend...vor einem barockem Gebäude. Sie... natürlich mit Blume, die sie wahrscheinlich von ihm eben noch geschenkt bekommen hat, damit er sich dem widmen kann was für Männer ganz wichtig ist... Bier drinken.
Das muss wohl so sein...

Das die Realität weit schlimmer aussieht zeigen Aufnahmen, die auf dem besagten Fest am 1.Mai aufgenommen wurden.

Etwas verwundert war der Festpöbel von einer spontan durch das Fest ziehenden, recht lautstarken „Reclaim the Streets“-Demo autonomer Gruppen, die am 1. Mai für „Alles für Alle und zwar Umsonst“ demonstrierten.












Richtigerweise skandierten sie, obwohl sie sich sonst recht volksnah und klassenkämpferisch geben bei dem Umzug durch das Fest und über die Bierstände: „Nazis raus

Dafür: Herzlichen Dank!