2007-02-19

Rassistenfasching in der Zone

Schockiert erzählte ein Freund von seiner letzten Fahrradtour in die nahgelegene tschechische Republik. Auf dem Weg müssen unglücklicherweise mehrere Orte der von Neonazikameradschaften und NPD dominierten "Sächsischen Schweiz" durchquert werden. So auch das Kaff Bad Schandau in dem die NPD bei der letzten Kommunalwahl 10,5%, bei der letzten Landtagswahl 16,3% (Direkt) bzw. 15,2% (Liste) der Stimmen erzielte (2004).
Eine also absolut ungemütliche Gegend und Angstzone für alle Nichtdeutschen.

Am Karnevalsamstag (17.02) fand in dem Drecksnest ein Faschingsumzug statt. Wie es sich für deutsche Spassveranstaltungen scheinbar gehört ließ der Mob seinen karnevalistischen Vorstellungen offenbar freien Lauf.
So befand sich im Umzug eine Gruppe die, wie es mutmaßlich im Rassistenjargon heisst "wilde Neger" darstellten die z.B. eine "weisse Frau" grillten, sowie ein "Schwarzarbeitergefängnis" präsentierten. Darüber hinaus wurden wohl die Schaulustigen von den Darstellern mit Bananen beschenkt.

Auf der Internetseite des örtlichen Faschingsvereins sind nunmehr Bilder dieses "Spasses" selbsternannter Herrenmenschen veröffentlicht wurden.
Dort sollte dann auch mal nachgefragt werden ;-)







2007-02-18

Free Ehud Goldwasser, Eldad Regev and Gilad Schalit

Seit Juli 2006 befinden sich drei israelische Soldaten in Gefangenschaft der libanesischen Hisbullah bzw. palästinensischen Terrororganisation Hamas.
Um auf ihr Schicksal hinzuweisen sei auf die letzte Mitteilung des diplomatischen Chors Israels hingewiesen:

"Sechs Monate sind seit der überraschenden Entführung von Eldad Regev und Ehud Goldwasser von der israelischen Seite der Grenze zum Libanon vergangen. Der von Katjuscha-Angriffen begleitete Überfall löste eine umfangreiche Konfrontation mit der libanesischen Terrororganisation Hisbollah aus. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von den beiden entführten Soldaten. Weder ihre Angehörigen noch die israelische Regierung wissen irgendetwas über ihren Aufenthaltsort oder über ihre gesundheitliche Verfassung.

Nur zwei Wochen vor dieser Entführung wurde ein weiterer Soldat, Gilad Shalit, entführt, diesmal von der israelischen Seite der Grenze zum Gazastreifen. Auch seine Familie wartet sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen. Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass diese unprovozierten Entführungen auf souveränem israelischem Staatsgebiet stattfanden.

Seit sie vor sechs Monaten ihren Angehörigen entrissen wurden, verweigern die Entführer den Verschleppten die grundlegendsten Menschenrechte, wie sie in den Genfer Konventionen verankert sind. Die verantwortlichen Terrororganisationen und die beiden Staaten, die sie unterstützen - Syrien und Iran - verhalten sich in scharfem Gegensatz zur UN-Resolution 1701, als seien diese Menschenrechte nichts anderes als eine Karte im Verhandlungspoker und weigern sich sogar, Nachrichten von den Familien an die Entführten weiterzuleiten. Internationale Vertreter, die die Angehörigen trafen, haben ebenso versucht, Nachrichten und Briefe weiterzuleiten, doch auch sie haben von den Entführern eine negative Antwort erhalten.

Das Außenministerium unternimmt auf allen Ebenen alles, was in seiner Macht steht, um ihre Freilassung zu erreichen: Seite an Seite mit Ministerpräsident Ehud Olmert haben Außenministerin Tzipi Livni und die anderen Kabinettsminister das Thema bei ihren Treffen im In- und Ausland auf höchster Ebene zur Sprache gebracht. Genauso taten es der Generaldirektor im Außenministerium und andere diplomatische Vertreter. Das Außenministerium unterstützt die Angehörigen der entführten Soldaten bei Gesprächen mit Persönlichkeiten im In- und Ausland, in der Hoffnung, dass der Fall dadurch international nicht in Vergessenheit gerät."

Zudem gibt es hier weiterführende Informationen:
banim.org
bringthemhome.wordpress.com
kidnappedsoldiers.com

2007-02-17

Game over, Fritz

Das (hoffentlich) Allerletzte zum diesjährigen 13. Februar

Nachdem sich die Dresdner Bürgerschaft (in dresdendeutsch: auf"opfer"ungsvoll) für die Rekonstruktion der so genannten "Frauenkirche" eingesetzt hat und dies gar als "Triumph über die Zerstörung der Stadt" (Sächsische Zeitung) abfeiert, wird nunmehr erneut die Forderung nach einem neuen Gedenkort forciert.

Mit der Rekonstruktion und dem Aufbau des Dresdner Vorkriegsdisneyland rund um die Kirche gibt es nämlich keinen "angemessenen Ort für das Gedenken".
Da die Ruine der "Frauenkirche" spätestens mit der Wiederbelebung des "Gedenkens", durch ostdeutsche Oppostionelle in den 1980er Jahren als "Mahnmal gegen den Krieg" missverstanden wurde, eignet sich das Duplikat heute dazu kaum noch.
Statt das "Gedenken" einfach sein zu lassen, da es hierfür keine Legitimation gibt, wünscht sich der Mob, passend zum Fake einer Stadtkulisse wie vor der Zerstörung, noch ein weiteres Denkmal für ihre toten Nazi-Eltern.
Hierzu sei eine geradezu exemplarische, journalistische Kostbarkeit dokumentiert:


Eine weitere, in diesem Zusammenhang amüsante Meldung vom 15.02.2007 fand sich hier:

"Sirenengeheul schreckt Dresdner auf

Durch einen Computerfehler sind am Donnerstabend in Dresden mehrere Alarmsirenen im Stadtgebiet aktiviert worden. Nach Angaben der Feuerwehrleitstelle sollte eigentlich per Computer ein Rettungsfahrzeug informiert werden. Statt dessen wurden über die insgesamt elf Sirenen lautstark Katastrophenalarm-Warnungen ausgesendet. Nach der genauen Ursache der Fehlauslösung, die sich gegen 17:48 Uhr ereignete, wird derzeit noch gesucht.

Nach Angaben des Direktionsdienstes der Dresdner Feuerwehr habe es keinerlei Anlass für einen Katastrophenalarm gegeben. Auch die Funktionstüchtigkeit der Sirenen sei weiterhin gewährleistet. (szo/dpa)"

Das ist Kommunikationsguerilla! ;-)
Bleibt zu hoffen das Leute wie Dr. C. Adam und Co, für die der 13. Februar die "Eskalation"(!) des zweiten Weltkrieges darstellt, wenigestens dadurch ein bißchen gestört wurden.

2007-02-13

Wahrheit ohne Vergangenheit - Shoa-Leugner David Irving und Dresden

from: venceremos.antifa.net

Nazi Plakate 2007 am Dresdner Hauptbahnhof gefunden.

Am Dresdner Hauptbahnhof werden pünktlich zum 62. Jahrestag der Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg die Erinnerungen freigelegt. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten am Südausgang wurden Dinge sichtbar, die im „weltoffenen Dresden“ sehr gern verschwiegen werden. Vor noch nicht einmal 17 Jahren wurde der Holocaustleugner und Geschichtsrevisionist David Irving im Dresdner Kulturpalast hofiert. Eingeladen dazu hatte die sogenannte „Deutsch- Europäische Gemeinschaft der Verfolgten Totalitärer Systeme“ und anwesend waren Hunderte Dresdner BürgerInnen im ausverkauften Kulturpalast. Hinter der einladenden „Gemeinschaft der Verfolgten Totalitärer Systeme“ steckte der bundesweit bekannte Neonazi und verurteilte Holocaustleugner Bela Ewald Althans.

Auf den Werbeplakaten, welche im Dresdner Hauptbahnhof auf Grund von Sanierungsarbeiten wieder sichtbar wurden heißt es: „Ausflug in die geschichtliche Wahrheit. David Irving, der in der Welt am meisten gelesene Historiker Grossbritaniens spricht in Dresden, Leipzig und Gera über seine neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse und über die seit 1945 vielfach entstellt dargestellte Zeitgeschichte. Irving trat vor dreissig Jahren mit seinem Buch „Die Zerstörung Dresdens“ ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit. Seine Bücher werden in allen Kontinenten von den namhaftesten Verlagen veröffentlicht. David Irving wurde in dreissig Jahren nicht ein einziges mal widerlegt.“

Die methodischen Ungereimtheiten von Irvings geschichtswissenschaftlicher Forschung finden ihren Höhepunkt in einer Null. Diese hatte der Neonazi an die Totenzahlen des Bombenangriffs auf Dresden angehängt und die Zahlen damit verzehnfacht. Seine „Untersuchungen“ stützen sich dabei auf den sogenannten „Tagesbefehl 47“ mit welchem das Propagandaministerium des nationalsozialistischen Deutschland die deutschen Opferzahlen in die Höhe treiben wollte. Bereits lange vor seinem Auftritt in Dresden war diese Geschichtsfälschung Irvings öffentlich entlarvt worden. In Österreich wurde Irving bereits vor seinem Auftritt in Dresden, am 08. November 1989 wegen Wiederbetätigung im Sinne des Nationalsozialismus verurteilt.

Wenn es allerdings darum geht den deutschen Opfern zu gedenken, nimmt man es in Dresden üblicherweise nicht so genau. Die Dresdner BürgerInnen im Kulturpalast spendeten standing- ovations. In der damaligen Tageszeitung „Die Union“ (heute: Dresdner Neueste Nachrichten) schrieb Christine Wosnitza einen Artikel, in welchem Irving regelrecht heroisiert wurde. Sie schreibt über den „weltbekannten Autor“: „Irvings Dokumentation wirkte wie ein Fanal. Um so unverständlicher ist es heute, daß dieses ehrliche Buch, das so rückhaltlos mit dem Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung abrechnet, in der DDR bisher verpönt war. Der Grund dafür - so David Irving - lag vor allem bei der Angabe der Totenzahl. (...) Doch nun scheint auch hier die Wende gekommen zu sein.

In den neunziger Jahren wurde Irving auch in anderen Ländern auf Grund seiner Shoa- Leugnung rechtskräftig verurteilt. Er hat Einreiseverbote u.a. in Österreich, der Bundesrepublik, Australien, Italien, Kanada und Südafrika. Im November 2005 wurde er aufgrund eines gegen ihn ausgestellten Haftbefehls in Österreich festgenommen und am 20. Februar 2006 zu drei Jahren Haft verurteilt, von denen er 13 Monate absaß. Nach seiner Abschiebung nach London gab Irving der neonazistischen deutschen National- Zeitung ein Interview, in welchem er feststellte: „Allerdings habe ich während der Haft an meiner Himmler-Biographie und an meiner Autobiographie geschrieben – 4.000 Seiten, mit der Hand versteht sich. Und diese beiden großen Werke werde ich in den kommenden Monaten vollenden.

Inzwischen bestätigte der Dresdner Stadtrat, dass die städtische Historikerkommission ein drittes Jahr zum Thema Totenzahlen recherchieren soll. Die DresdnerInnen werden sich aber mit 25.000-35.000 Toten zufrieden geben müssen. Dem Dresdner Gemüt ist dies scheinbar zu hart, und so genießen die Passanten im Hauptbahnhof noch einige Monate lang die Erinnerung an die "guten alten Zeiten".