2007-07-29

No problems on Dafur?

Wie ynetnews.com berichtet hat der sudanesische Verteidigungsminister Abdel Hussein eine "jüdische Verschwörung" um den Massenmord in Darfur ausgemacht.
So hiess es in einem Interview mit einer saudi-arabischen Zeitung:

"24 jüdische Organisationen würden den Konflikt in Dafur befördern, indem sie enorme Propaganda (Anm.: gegen den Sudan) betrieben und den Holocaust dafür missbrauchen."
Der Journalist der Zeitung fragt weiter:
"Unterstützen diese jüdischen Gruppen die Rebellen finanziell?".
Die Antwort des Verteidigungsministers ist erwartungsgemäß:
"Ja, sie unterstützen diese politisch und materiell durch ihre Kontrolle der amerikanischen und britischen Medien"
Darüber hinaus leugnet er den Massenmord seiner Regierung durch die arabischen Dschanschawid-Reitermilizen. Zudem wird erwähnt das sich die sudanesische Regierung verärgert darüber zeigt das Israel sudanesische Flüchtlinge aufnimmt.

Tatsächlich ist es so das sich in die Unterstützung der "Safe Dafur Coalition" nicht nur das United States Holocaust Memorium Museum, sondern auch diverse jüdische Organisationen unter der Vielzahl von Bürgerrechtsgruppen und NGO`s befinden.
Diese haben es sich zum Ziel gemacht auf die Katastrophe aufmerksam zu machen und Druck auf internationale Organisationen auszuüben, um das Morden zu beenden.


Gleichwohl scheint dies kein Thema in Deutschland zu sein. Stattdessen wird auch hier das die Situation in Dafur verharmlost, geleugnet oder wie in der
"Jungen Welt" ein etwaiges Eingreifen als "imperialistisch" begriffen, also das Geschäft der sudanesischen Regierung betrieben.

So berichtet etwa der
Tagesspiegel über den "Sudan-Tag" im "Ägyptischen Museum Berlin":

"Das Ägyptische Museum Berlin funktionierte seinen Sudan-Tag an diesem Wochenende kurzerhand zu einer politischen Veranstaltung der besonderen Art um.

Es sei ihm ein Bedürfnis, die „Realität des heutigen Sudan“ darzustellen, begründete Museumsdirektor Dietrich Wildung im voll besetzten Vortragssaal im Pergamonmuseum, warum sich die Archäologen der Krisenregion Darfur widmeten.

Das Credo: Die international geächtete Regierung in Khartum ist besser als ihr Ruf, die weltweiten Berichte über die Massaker an Zivilisten auf Befehl oder mit Unterstützung Khartums sind falsch oder maßlos übertrieben – meist aus Eigeninteresse der Handelnden.
Das gelte für praktisch alle: die Vereinten Nationen, Regierungen, Hilfsorganisationen, Journalisten."

(...)

In einem sehr emotionalen Vortrag verglich der Geologe und Geograph Stefan Kröpelin von der Uni Köln, der seit 27 Jahren im Sudan forscht, die Berichte über Darfur mit den US-Vorwürfen vor dem Irakkrieg.

So wie dort keine Massenvernichtungswaffen gefunden worden seien, gebe es keinen Beweis für einen Völkermord oder systematische Massenmorde. Das sei eine „in die Welt gesetzte Behauptung“.

Es gebe wohl Tote, aber keinesfalls in dem Ausmaß. Die Reitermilizen, die nach UN-Erkenntnissen systematisch gegen Zivilisten vorgehen, Häuser niederbrennen, Frauen vergewaltigen, habe sich „jemand als klassischen Buhmann ausgedacht“.

(...)

Kröpelins Vermutung: Es geht ums Öl.
Die USA wollten es fördern, per Pipeline an die Küste Kameruns bringen, dann sei es nur noch ein Katzensprung nach Amerika. Deshalb würden die Rebellen – welche der inzwischen auf ein gutes Dutzend gewachsenen Gruppen, sagte Kröpelin nicht –, von „westlichen Militärquellen“ mit Waffen und Fahrzeugen unterstützt.

So bildeten 200 US-Marines Rebellen aus. Journalisten warf er vor, sich oberflächlich zu informieren, einseitig zu arbeiten und „absurde“ Vorwürfe zu erheben. Als Beispiel nannte er das Magazin Geo, das in der Juniausgabe einen Darfur-Bericht mit Schwarz-Weiß-Fotos illustrierte: „Das erinnert in der Machart an dunkle Zeiten im Dritten Reich.“
For further informations look here please:
Safe Darfur Coalition
United States Holocaust Memorial Museum
Eyes on Dafur