2008-03-21

From Dresden to Bagdad

Ein herzliches „Thank You!“ richtet folgendes Video an die SoldatInnen der US Army, dem sich voll und ganz anzuschließen ist, immerhin widmet sich die deutsche Medienlandschaft, anlässlich des fünften Jahrestages der Irak Intervention ganz der pazifistischen und antiamerikanischen Propaganda.



Fünf Jahre nach Beginn der Operation Iraqi Freedom, in deren Folge das baathistische Regime und dessen Führungsclique um Saddam Hussein gestürzt wurde, ist man sich in den deutschen Redaktionsstuben einig. Der Spiegel nennt sein Feature hierzu z.B. „Das Irak Fiasko“.
Die, sprachlich wie auch inhaltlich ganz nah am Bauchgefühl der deutschen Friedensvolksgemeinschaft befindliche, „Junge Welt“ hält unter der Überschrift: „Krieg bis zum Sieg“, fest das es den Irakis unter Saddam Hussein doch eigentlich ganz gut ging, jedenfalls „besser“ als heute.

Unisono wird George W. Bush der Lüge und des Größenwahns geziehen, während man lieber hämisch über die Rückschläge nach dem Sturz Husseins oder über angebliche Repressalien gegen die „tausenden Friedensaktivisten“ in den USA schreibt.

Jedenfalls wiederholen sich die Phrasen die man seit fünf Jahren tag ein, tag aus auswendig gelernt hat. Die us-amerikanische Intervention war auf freche „Lügen“ aufgebaut, um den Weg für die „Öl-Multis“ freizumachen, die auch noch in kolonialistischer Weise der islamischen Welt eine ihr fremde Kultur aufzwingen wollen.

Umso mehr dient die Häme gegen die aktuelle Lage im Irak und über Bushs „Illusionen“ der Kompensation der Trauer darüber das es Saddam letztlich doch erwischt hat, wie weiland die Deutschen im Bombenhagel von Dresden. Darüber hinaus bedauert man das der Einmarsch in Bagdad nicht im Blutbad für die US Army endete, welches der „irakische Widerstand“ islamischer Terrorbanden erst in den Jahren danach hundertfach anrichtete, um den Aufbau einer neuen Gesellschaft zu torpedieren.

Daran ergötzt man sich in Deutschland von NPD bis Linkspartei, von der Jungen Freiheit bis zur Jungen Welt immer noch all zu gern, ist doch jede Selbstmordbombe auf Bagdads Strassen der Beweis für die „unrechtmäßige Besatzung“ und die „Unrechtmäßigkeit“ des Krieges.
Immerhin nimmt man für sich in Anspruch ebenfalls unter dem „Bombenterror“ der USA gelitten zu haben und deswegen gegen jegliche militärische Intervention, auch gegen die schlimmsten Diktatoren wie Hussein einer war, Stellung zu beziehen.

Wie sehr sich die deutsche Erfahrung der Niederlage der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft im Bewusstsein niedergeschlagen hat zeigt sich besonders am bedeutendsten Symbol des deutschen Pazifismus, nämlich Dresden. Wenn Mitleid mit der Bevölkerung Bagdads erklärt wird, meint man Dresden und sich selbst. Wenn wider jede Vernunft den Amerikanern unterstellt wird, sie würden Kabul vernichten, Bagdad niederbrennen, Völkermord anrichten, dann redet man von deutschen Bombennächten.
So formulierte etwa Volker Braun in seiner Festrede zum 800-jährigen Stadtjubiläum unter der sinnigen Überschrift „Die dresdner Denkart“:

"Im Frühjahr 2003 flogen die US-Bomber direkt über Dresden, man sah (es war traumhaft schönes Wetter) die Kondensstreifen in Formation am Himmel und wußte, auch wenn kein Geräusch zu hören war, auch kein Geräusch in den Medien: in fünf oder sechs Stunden, in der Nacht, werden sie über Bagdad sein – wenig entfernt, nicht weit von Dresden, nein, von Dresden nicht weit fallen die Bomben auf Bagdad."
In diesem Sinne führen alljährlich die rechten Friedensfreunde bei ihren Aufmärschen zum 13. Februar zahlreiche Transparente mit die, die Linie von Dresden nach Bagdad ziehen. Das hat ebenfalls die Stadt Dresden im Jahr 2005 geschafft, in dem sie Dresden 1945 mit Bagdad in eine Reihe stellte. Gemäß dem deutschen Gemüt sind es die gleichen skrupellosen Urheber der Bombardierung Bagdads wie die, die Zerstörung des nationalsozialistischen Dresdens zu verantworten haben.

Darum spricht man in Deutschland auch nur all zu ungern über die tatsächlichen Erfolge im Nachkriegsirak, denn nichts mehr wünscht man sich in als das die USA den Krieg verlieren mögen. Immerhin würde dies als gerechte Strafe für die Niederschlagung des Nationalsozialismus bewertet werden.

Special Link: President Bush Discusses Global War on Terror