2007-09-15

Hetzjagd auf Mügelner?

Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt hat auf dem Landesparteitag der CDU besonderen politischen Zynismus bewiesen.



So wird von folgenden Aussagen zum Fall Mügeln berichtet, die er unter Applaus der Delegierten tätigte: 

"Georg Milbradt sieht nach den Ausschreitungen gegen acht Inder in Mügeln die Bewohner der sächsischen Kleinstadt als Opfer einer "hysterischen Debatte".

Milbradt bestritt bei einem CDU-Landesparteitag in Mittweida zudem, dass sich in der Stadt eine Hetzjagd gegen die Ausländer abgespielt habe, obwohl dort nach einem Stadtfest im August rund 50 Menschen eine Gruppe von Indern angegriffen und anschließend durch eine Straße gejagt und bedroht hatten. Ein herbeigerufenes massives Polizeiaufgebot hatte die Inder schützen müssen.
Es sei unerträglich, "wenn ein ganzer Ort oder ein ganzer Landstrich stigmatisiert wird", sagte Milbradt, der von "hysterischen Debatten und "stereotypen Betroffenheitsadressen" in der öffentlichen Auseinandersetzung sprach.

Wer nach Mügeln komme, sehe sofort, "von einer Hetzjagd kann hier nicht die Rede sein", sagte der Regierungschef. "Ich weiß wie die Menschen in Mügeln sich fühlen, es gab nämlich keine Hetzjagd in Mügeln sondern eine Hetzjagd auf Mügeln und die Mügelner", sagte Milbradt unter dem Applaus der Delegierten."

Er springt damit dem ollen Mügelner Bürgermeister Deuse (sowie der NPD) zur Seite der in der rechten "Jungen Freiheit" polterte und Mügeln mit Sebnitz verglich:
"Was Sebnitz ausmachte, war die Vorverurteilung einer Stadt durch Medien und Politik: Urteilen, ohne die Fakten zu kennen! Diese Definition passt auch auf Mügeln, insofern sehe ich Mügeln in der Tat als neues Sebnitz."