2007-12-17

Besinnliches zum Advent #4

"Unverhofft kommt oft" schwätzt der so genannte "Volksmund", der hier mal ausnahmsweise zitiert werden darf, bei unerwarteten, aber insgeheim schon "erahnten" Ereignissen.

Vor einer Woche wetterte der ehemalige Flakhelfer und SS-Mitglied, besinnungslos gegen die neue "Waldschlösschenbrücke". Auf der sehr kleinen Kundgebung, die auch als Veteranenveranstaltung der Bekenntnis-DresdnerInnen hätte durchgehen können, hitlerte Günther Grass der Menge folgenden Blödsinn zu:

„Diese Stadt hat schon genug gelitten“, sagte Grass in Anspielung auf die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg in der sächsischen Landeshauptstadt. Mutwillig und mit Ignoranz werde die Zerstörung in Friedenszeiten fortgesetzt.

Gerade wegen der Aufbauleistung nach der grauenhaften Zerstörung Dresdens 1945 „muss man besonders zornig und aufmerksam sein, damit diese Art von Zerstörung sich nicht wiederholt“.
(...)



Und weiter im reaktionären Stakkato:
Neben der Politik machte Grass die in Deutschland „wohlbekannte Lobbypolitik“ für die Situation verantwortlich. „Es ist die Lobby, die hineinregiert, die Gesetze bestimmt“, kritisierte Grass. Es seien nicht die gewählten Volksvertreter, es seien die Wirtschaftsverbände. Auch in diesem Fall werde beschämenderweise in der Demokratie die Hilfe einer starken Lobby gesucht, um etwas durchzusetzen, gegen den Bürgerwillen.
Kaum zu glauben, das er recht behalten würde, brach doch heute ein neuer "Feuersturm" über "Frauenkirche" und "Schloss" herein. Dort brannte nämlich heute morgen der beliebte, weil angeblich "historische" Weihnachtsmarkt ab. Allerdings war es diesmal nicht die "Royal Air Force", sondern ein "technischer Defekt" verantwortlich, der schließlich für Rauchwolken über der Stadtkulisse und Rußschäden am Dresdner Schloss sorgte.



All das ist dann doch nicht so verwunderlich liest man die Beschreibung auf der kaum zu empfehlenden Seite weihnachtsmarkt-deutschland.de ;-)
„In den ehrwürdigen Mauern des Dresdner Schlosses erwartet den geneigten Besucher ein historischer Christmarkt aus der Entstehungszeit des Stallhofes. Lassen Sie sich beim festlichen Lichterschein der Fackeln und Ölfunzeln und der Ruhe des Stallhofes die beeindruckende Atmosphäre aufs Gemüt legen.
(...)

Wenn zum späten Nachmittag die Fackeln und Funzeln den Stallhof spärlich erhellen, ist das gemütlich Rumstehen unter den Baldachinen und Bögen des Langen Ganges am salbungsvollsten. Geradezu die Gelegenheit zur inneren Einkehr in der Adventszeit.“