So weit, so langweilig wäre da nicht auf ein kleines, aber feines Detail hinzuweisen, denn selten wurde so symphatisch eine Deutschlandfahne präsentiert.

Eingestellt von admin um 9:09 PM
Henryk M. Broder ist mit dem Ludwig-Börne Preis gewürdigt wurden der seit 1993 an deutschsprachige Autoren verliehen wird, die die im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet haben.
"Bei mir ist es traumatisch zugespitzt, es geht lange zurück, wir diskutieren hier in Dresden, das ist ja eine Stadt mit einer besonderen Geschichte, da ist ja im Februar dieser große amerikanisch-englische Angriff gewesen, die Stadt ist flachgemacht worden, dass sie damals aussah wie Kabul und langsam wieder schöner wird, das ist auch ein Gefühl von Geschichte, was man haben sollte, auch wenn das manche für sich okkupiert haben, dürfen wir es auch sagen, und ich erinnere mich, 45, Ende April, waren wir im Bunker, und dann war der Krieg zu Ende, wir wurden befreit, Gott sei dank, und ich wusste, jetzt gehe ich raus und treffe den ersten Amerikaner meines Lebens... Und ich gehe raus aus dem Bunker, alles brannte drumherum in Bremen, ein dicker Schwarzer haute mir erstmal einen Kaugummi rein und ein Stück Schokolade..."
Lessings Nathan hat also "einen Holocaust" überlebt, eine schreckliche Geschichte, und hat dennoch mit Vergebung reagiert, im Gegensatz zu den Amis, die nach dem 11. September so ausgerastet sind, dass "einem Angst und Bange wird," sogar am Schiffbauerdamm, tausende von Kilometern von Afghanistan entfernt.
"Ich dachte, das ist ein Stück, wo auf einen Holocaust, wo auf eine schreckliche Geschichte, die passiert ist, diesem Nathan, eben nicht mit Rache, sondern mit Vergebung, nicht mit Vergeltung sondern mit Vergebung reagiert wird, und das wäre mir eine angemessene Reaktion, als jetzt die Welt an den Rand eines Dritten oder Vierten Kriegs führen... Da möchte ich nicht mitmachen..."
"Es kann nicht die angemessene Reaktion sein, ein Land nieder zu bomben, die Frage müssen wir uns auch stellen, das dürfen wir nicht den Nazis überlassen ob es einen Sinn hatte, Februar 45 diese Stadt flach zu machen, mich packt der kalte Schrecken, wenn ich sehe, wie dort wehrlose Zivilbevölkerung niedergebombt worden ist... "Irgendwie schafft es Sloterdijk doch noch, Peymann in die Gegenwart zurück zu beamen, in die Zeit nach dem 11. September. Und schon hat Peymann den kalten Schrecken abgelegt.
Zwei eingestürzte Hochhäuser, drei Tausend pulverisierte Menschen, vier abgestürzte Flugzeuge - was man so alles mit kleinen Messerchen schaffen kann. Statt von einer terroristischen Bedrohung zu reden, wäre es vermutlich richtig, den Verkauf kleiner Messerchen zu verbieten, um das Restrisiko beim Reisen zu reduzieren.
"Für mich ist das Ganze vollständig unklar, weil ich diese Weltbedrohung, die sehe ich in diesem Sinne nicht, was ist das, dieser Terrorismus, das ist eine rätselhafte Sache, da hat's eine wahnsinnige Aktion gegeben, die aber im entscheidenden Punkt mit einem kleinen Messer gemacht wurde, in den Flugzeugen saßen Leute, zum Selbsttod entschlossen, die hatten kleine Messerchen bei, damit haben sie das Ding gemacht, wo sitzt überhaupt diese terroristische Bedrohung, was ist das überhaupt... Wo ist diese Bedrohung, wie definiert sie sich oder ist sie überhaupt ein Phantom?"
Unerhört! Und alle zwei Sekunden geht irgendein Berliner aufs Klo, um eine Curry-Wurst zu entsorgen, ohne dass sich Peymann über diesen Beitrag zur strukturellen Kontamination der Umwelt aufregen würde. Kommt sein Trauma daher, weil er gezwungen wurde, mal einen Hamburger zu essen? Ist das die terroristische Bedrohung, vor der er sich am meisten fürchtet?
"Wir haben inzwischen 28o.ooo, wie heißt das, diese Hamburger Dinger da, McDonald's, oder 15o.ooo auf der Welt. Coca Cola wird jetzt sogar in Peking auf Staatsempfängen getrunken, da gibt es natürlich auch einen strukturellen Imperialismus, alle halbe Stunde wird ein neues McDonald's aufgemacht..."
"Ich möchte kein Amerikaner werden, es tut mir leid, ich möchte es nicht werden, ich bin froh, dass ich ein Europäer bin..."Peymann bringt es nicht fertig zu sagen, dass er ein Deutscher ist. Als wäre es eine Krankheit, die man diskret verschweigt. Er hat in Berlin, Stuttgart, Bochum und Wien gearbeitet, so was macht aus einem Bremer automatisch einen Europäer. Und wie fast immer, wenn einer etwas nicht sein will, dann ist er es bis unter die Achselhöhlen.
Verglichen mit Hitler ist Bush wirklich ein Rüpel. Als Hitler die Olympischen Spiele eröffnete, saßen schon ein paar Tausend Deutsche in den Konzentrationslagern, waren die Nürnberger Gesetze eingeführt, aber der Führer hatte Manieren und wusste, dass man bei einem Festakt die Hände nicht in den Hosentaschen halten kann. Es gab keinen McDonald's in Deutschland, und wer "Hamburger" hieß, der war bestimmt nicht koscher. Doch jetzt ist alles ganz anders.
"Was ich bei den Amerikanern überhaupt nicht begreife, wie halten sie den Bush aus, das ist für mich ein wirkliches Problem... Ich habe mir die Eröffnung der Winterolympiade angeguckt, das war alles sehr schön, und dann kommt dieser Cowboy und steht da mit einer Hand in der Tasche, das hat sich fast nicht mal der Hitler getraut, der hat die Formel brav gesagt, der Bush hat sich nicht einmal daran gehalten..."
"Wir haben ja alle Angst gehabt, dass wenn Bush kommt und Sharon, dann kommen finstere Zeiten, das haben wir alle gesagt vorher, und die beiden sind gekommen, und es sind finstere Zeiten", sagt Peymann und freut sich, dass er Recht behalten hat.
"Der Präsident der USA ist so etwas wie ein gewählter Papst, er kann es sich leisten, in dieser taktlosen Art und Weise mit den Händen in der Hosentasche Weltpolitik zu machen... Wie will Amerika lernen, die Menschen weniger zu demütigen? Das ist eine psychopolitische Grundfrage des kommenden Jahrhunderts. Wir alle hängen davon ab, dass diese Lektion ankommt."Da war der 11. September nur eine erste Nachhilfestunde. Wer danach immer noch mit den Händen in den Hosentaschen herumläuft und die Menschen demütigt, soll sich nicht wundern, wenn er bald wieder belehrt wird. In finsteren Zeiten kommt es auf jedes Glühwürmchen an.
Eingestellt von admin um 6:45 PM
Der Spiegel weiss heute über eine neuerliche Liebesofferte der Israelhasser von Rechts an die Israelhasser von Links zu berichten. Hintergrund ist die berechtigte Kritik des stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland Dieter Graumann an den antiisraelischen und antizionistischen Positionen innerhalb der nicht so ganz neuen "Linken" die offensiv durch ihren Vorsitzenden Oskar Lafontaine vorgetragen wird:
Eingestellt von admin um 8:53 PM
Eingestellt von admin um 6:07 PM
Eingestellt von admin um 8:25 PM
Eine kleine Fotostrecke des "kreativen Anti-G8 Protestes" am 02. Juni in Rostock:
Dresdner parken mal wieder falsch! ;-) Doch sonst?...
Eingestellt von admin um 2:31 PM